Nordhorn erneut auf Platz 1 beim Fahrradklimatest 2022

Nordhorn belegt bundesweit einen ersten Platz in der Vergleichsgruppe .

Die Ergebnisse klaffen in der Grafschaft Bentheim weit auseinander.

Bundesweite Zufriedenheit mit dem Fahrradklima ging zurück.

Grafschafter Ergebnisse überwiegend besser :-)

Delegation aus Nordhorn vor der Preisverleihung in Berlin

Der ADFC-Fahrradklima-Test fragt alle zwei Jahre danach, wie zufrieden die Menschen vor Ort mit ihrer Situation als Radfahrer: innen sind. Das Ergebnis der Umfrage 2022: Das Klima fürs Fahrrad in Deutschland ist weiter nur ausreichend. Mit einer Gesamtnote von 3,96 hat es sich erneut verschlechtert (2020: 3,93).

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Der ADFC-Fahrradklima-Test befasste sich 2022 intensiver mit dem Radfahren auf dem Land und im Umland der Städte. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt: Auf dem Land und in kleineren Städten passiert nicht viel für den Radverkehr, obwohl die Bedingungen zum Radfahren hier eigentlich gut sind. 

80 Prozent der Teilnehmer: innen bewerten Radwege als zu schmal und die Radinfrastruktur als mangelhaft (Note 4,7). Gleichzeitig stufen die Teilnehmer: innen die Breite der Radwege als immer wichtiger ein. Auch Komfort bewerten sie inzwischen höher.

In der Grafschaft Bentheim beteiligten sich ca. 800 Personen an der von September bis November 2022 laufenden Befragung. Bis auf Wietmarschen schafften es alle größeren Kommunen, die Mindestteilnehmerzahl von 50 Personen zu aktivieren. Wietmarschen fehlten am Ende leider nur 6 Stimmen für eine separate Auszählung. 

Während die Ergebnisse in Schulnoten für Nordhorn zu einem ersten Platz bundesweit führten (eine Delegation von Vertretern aus der Grafschaft Bentheim in der auch der ADFC vertreten war nahm die Auszeichnung in Berlin in Empfang), verschlechterten sich die Ergebnisse in den anderen Grafschafter Kommunen. Insbesondere Bad Bentheim, Uelsen und Schüttorf verschlechterten sich deutlich im Vergleich zur letzten Befragung. Trotzdem bleiben alle kleineren Kommunen noch in der ersten Hälfte der 474 Mitbewerber in dieser großen Vergleichsgruppe. 

Die einzelnen Ergebnisse für die Grafschaft Bentheim werden aktuell von den Aktiven des ADFC  noch analysieren und anschließend den örtlichen Verwaltungen, Parteien und Bürgern zur Verfügung gestellt. 

In einigen Gemeinden werden aktuell Konzeptionen zur Verbesserung der Rad- Verkehrssituation entwickelt. Neuenhaus und Uelsen haben sogar externe Beratungsbüros beauftragt, Vorschläge zu entwickeln. 
Die Fahrradklimabefragung ist eine sinnvolle Ergänzung, um die Probleme der Bürger mit den Vorschlägen der Beratungsunternehmen zu vergleichen und zu bewerten. 

Auswertungen der einzelnen Kommunen:


Nordhorn
Tolles Gesamtergebnis, aber wie immer gibt es noch Verbesserungspotential 
Anzahl der Befragungsteilnehmer in Nordhorn: 243
Schulnote insgesamt: 2,76
Rang 1 von 113 Orten in der Klasse 50 000 bis 100 000 Einwohner 
Positiv in Schulnoten: Erreichbarkeit des Stadtzentrums, (1,5) zügiges Radfahren (1,7), Radfahren durch Jung und Alt (1,8), geöffnete Einbahnstraßen für Radfahrer (1,9)
Negativ in Schulnoten: Fahrraddiebstahl (3,9) öffentliche Fahrräder (3,7) Führung an Baustellen und Oberfläche der Radwege (beide 3,4), Falschparker auf Radwegen (3,4)

Bad Bentheim 
Verschlechterung um mehr als 0,3 Notenstufen zum Jahr 2020 

Anzahl der Teilnehmer in Bad Bentheim: 80
Schulnote insgesamt: 3,53
Rang 73 von 474 Orten in der Klasse bis 20 000 Einwohner  
Positiv in Schulnoten: Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,2) Wegweisung für Radfahrer (2,4)
Negativ in Schulnoten: Falschparker auf Radwegen (4,5), Oberfläche der Wege (4,5) Breite der Wege (4,4)

Emlichheim 
Geringfügige Verschlechterung der Ergebnisse zu 2020

Anzahl der Teilnehmer in Emlichheim: 53
Schulnote insgesamt: 2,93
Rang 9 von 474 Orten in der Klasse bis 20 000 Einwohner
Positiv in Schulnoten: Radfahren durch Jung und Alt (1,6) Erreichbarkeit des Stadtzentrums (1,9), zügiges Radfahren (1,9)
Negativ in Schulnoten:Falschparkerkontrolle auf Radwegen (4,0), Fahrraddiebstahl (3,9) Oberfläche der Radwege (3,7), Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr (3,6), Führung an Baustellen, Fahren im Mischverkehr und Komfort beim Radfahren (alle 3,5)

Neuenhaus 
Geringfügige Verschlechterung der Ergebnisse zu 2020

Anzahl der Teilnehmer in Neuenhaus: 131 (deutliche Teilnehmersteigerung zum Jahr 2020)
Schulnote insgesamt: 3,67
Rang 120 von 474 Orten in der Klasse bis 20 000 Einwohner
Positiv in Schulnoten: Radfahren durch Jung und Alt (2,1), Erreichbarkeit Stadtzentrum (2,2) Zügiges Radfahren und Wegweisung für Radfahrer (2,5)
Negativ in Schulnoten: Öffentliche Fahrräder (5,0), Breite der Wege (4,9) Oberfläche der Wege (4,8) Komfort beim Radfahren und Fahrradförderung in jüngster Zeit (beide 4,4)

Schüttorf
Verschlechterung um mehr als 0,3 Notenstufen zum Jahr 2020. 
Schlechtestes Ergebnis in der Grafschaft Bentheim. 
Anzahl der Teilnehmer in Schüttorf: 108 (sehr deutliche Steigerung der Teilnehmer) 
Schulnote insgesamt: 3,84
Rang 194 von 474 Orten in der Klasse bis 20 000 Einwohner
Positiv in Schulnoten: Radfahren für Jung und Alt (2,3) Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,4), zügiges Radfahren (2,6), Wegweisung für Radfahrer (2,8), 
Negativ in Schulnoten: Öffentliche Fahrräder (5,0), Oberfläche der Radwege (4,9), Fahrradförderung in jüngster Zeit und Fahrradmit-nahme im öffentlichen Verkehr (4,8), Breite der Radwege (4,7), Komfort beim Radfahren (4,5), Fahrraddiebstahl 4,4), Ampelschaltungen für Radfahrer, Fahren im Mischverkehr, Fahren auf Radwegen und Falschparker-Kontrolle auf Radwegen (alle 4,3), Stellenwert des Radverkehrs und Reinigung der Radwege (beides 4,2), Führung an Baustellen (4,1), Abstellanlagen (4,0)

Uelsen
Verschlechterung um mehr als 0,3 Notenstufen zum Jahr 2020 
Anzahl der Teilnehmer in Uelsen: 59
Schulnote insgesamt: 3,56
Rang 79 von 474 Orten  
Positiv in Schulnoten: Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,2), Radfahren durch Jung und Alt (2,3), Spaß oder Stress (2,5)
Negativ in Schulnoten: Öffentliche Fahrräder (4,7), Fahrradparken auf Radwegen (4,6), Breite der Wege (4,5), Oberfläche der Radwege (4,4) Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung und Komfort beim Radfahren (beide 4,1), Abstellanlagen für Räder und Führung an Baustellen (beide 4,0)

Wietmarschen
Leider keine eigene Bewertung möglich, weil die Mindestteilnehmerzahl von 50 Teilnehmern nicht erreicht wurde. Es fehlten letztlich 6 Stimmen um separat ausgezählt zu werden. 
In diesem Jahr sind nur Hinweise aus den Freitextfeldern zu erwarten.  

Die Bundesweiten Daten zum Fahrradklimatest findet ihr hier: ADFC-Fahrradklima-Test - Ergebnisse


https://grafschaft-bentheim.adfc.de/neuigkeit/nordhorn-erneut-auf-platz-1-beim-fahrradklimatest-2022

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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